Wie viel hält unsere Gesellschaft aus? Und was trägt sie: Solidarität, Technik, Demokratie, Literatur? Zusammenleben ist nie selbstverständlich und muss immer neu verhandelt werden. Auf vielen Ebenen gleichzeitig offenbart sich gerade, wie zerbrechlich unser Miteinander ist. Die Auseinandersetzung mit dieser Zerbrechlichkeit ist der nötige erste Schritt, wieder aufeinander zuzugehen.
LITERATUR
Elfriede Hammerl führt uns mit Gespräche, die ich nie geführt habe in die inneren Verhandlungen einer Beziehung und zeigt, wie verletzlich uns Nähe machen kann. Lisa Wölfl erzählt in Ein verlassenes Haus von einer Frau, die in den Rollen von Mutter und Ehefrau verschwindet und in einer fiktiven Identität nach Freiheit sucht. Günther Pfeifer erinnert in Als ich an Don Renzo schrieb mit dem klaren Blick eines Kindes an die Widersprüchlichkeit der Erwachsenenwelt. Und Gernot Rainer entwirft mit Bruchlinien das Bild einer Gesellschaft am Kipppunkt, in der aus kleinen Brüchen große Risse werden.
KREMI
Wenn man lange genug nicht hinschaut, können sich aus Rissen Abgründe auftun. Christian Klinger bringt in Giovanni, du stinkst eine Dorfgemeinschaft ins Wanken und Mario Keszner zeigt mit Hammerfrau, wie Gewalt und veraltete Rollenbilder immer noch das soziale Gefüge bestimmen.
SACHBUCH
Doch was, wenn uns gerade die Brüchigkeit unseres Zusammenseins dazu anspornt, näher aneinander zu rücken?
Barbara Oberrauter-Zabransky spricht aus, was sich wir uns oft denken: Die KI kann mich mal! Sie entzaubert Mythen rund um künstliche Intelligenz und gibt Tipps für eine gelungene Symbiose. Christoph Thun-Hohenstein entwirft Zukunftsmutig eine hoffnungsvolle Vision für unsere „mehr-als-menschliche Welt“. Vedran Džihić ermahnt jeden Einzelnen von uns, unsere Demokratie gegen autoritäre Kräfte zu verteidigen, denn Jeder ist jemand. Anne-Claire Kowald ermutigt in Abenteuer Innenwelt, Brüche als Chance für Veränderung zu begreifen und neue Wege zu gehen. Und Alexandra Hilkenmeier macht deutlich, wie gesellschaftlicher Zusammenhalt zur Belastungsprobe wird, wenn unbezahlte Arbeit als Ehrenamt ganze Systeme trägt.
So unterschiedlich diese Stimmen sind, sie kreisen alle um dieselbe Frage: Wie wollen wir heute und in Zukunft miteinander leben?
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