30.05 2023

Margret Greiner liest: “Ich will unsterblich werden!” Friederike Beer-Monti und ihre Maler

Sie gehört zu den Frauen der Wiener Moderne, die im Schatten der berühmten Künstler ihrer Zeit stehen: Klimt, Schiele und Kokoschka. Mit allen war Friederike Beer-Monti befreundet, der Maler Hans Böhler war über viele Jahre ihr Lebensgefährte. Beer-Monti hatte Anteil am großen Aufbruch in der Kunst der Zeit, der Secession und dem Kunstgewerbe der Wiener Werkstätte. 1891 in Wien geboren, in einem feinen belgischen Internat erzogen, nahm sie Schauspielunterricht, unternahm große Reisen und stand den Malerfreunden Modell: Egon Schiele malte ihr Porträt 1914, Gustav Klimt 1916. Mit einem Bild von Kokoschka wollte sie endgültig unsterblich werden, der erste Weltkrieg vereitelte den Plan. Ende der zwanziger Jahre heiratete sie einen italienischen U-Boot-Kapitän. Lange hielt sie es auf der kleinen Insel Procida im Golf von Neapel nicht aus, sie kehrte nach Wien zurück. Der Aufstieg der Nazis und der zunehmende Antisemitismus trieben sie fort: sie emigrierte nach New York, leitete dort eine Galerie, die amerikanische Avantgarde-Künstler förderte. Aus dem leichtlebigen Wiener Künstler-Groupie wurde eine seriöse Galeristin, die sich auch für deutsche und österreichische Künstler einsetzte und ihnen die Flucht vor den Nazis ermöglichte.

Margret Greiner schreibt über Frauen im Schatten von Männern, unter anderen über Emilie Flöge, Margaret Stonborough-Wittgenstein und Mutter und Tochter Mäda Primavesi. Dass diese Frauen alle von Klimt gemalt wurden, ist kein Zufall.

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Margret Greiner widmet die Lesung dem Andenken Prof. Martin Suppan.

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Begrenzte Sitzplätze!
Um verbindliche Anmeldung bis 25. Mai wird gebeten:
info@suppanfinearts.com | +43 664 542 1468

Palais Coburg Wien
Beginn: 18:00
Galerie Martin Suppan Seilerstätte 3 1010 Wien