
Jürgen Pettinger: “Autochthon”
„Remigration“: Fiktion vs. Realität?
Buchgespräch mit Jürgen Pettinger und Prof. Reinhold Gärtner
„Heimat“, „Identität“, „Remigration“ – Begriffe, die immer stärker unsere Gegenwart bestimmen. Was einst wie ferne Parolen von Extremisten klang, wird heute wieder mitten in die Gesellschaft getragen. Doch was bedeutet das für uns? Wer gehört dazu – und wer soll ausgeschlossen werden?
Der Autor Jürgen Pettinger liest aus seinem Buch Autochthon, in dem er den gefährlichen Konstruktionen von Zugehörigkeit und Ausgrenzung nachspürt. Mit literarischer Wucht zeigt er, wie schnell Worte zu Waffen werden und wie tief verwurzelte Narrative unser Denken und Handeln prägen: In einer nicht allzu fernen Zukunft hat eine rechtsnationale Partei die absolute Macht übernommen. Ein drakonisches Remigrationsgesetz zwingt Menschen mit Migrationshintergrund zur Flucht und spaltet die Gesellschaft.
Inspiriert von Hugo Bettauers Klassiker Die Stadt ohne Juden (1922) zieht Autochthon Parallelen zwischen den politischen Entwicklungen der Vergangenheit und der Gegenwart.
Im Gespräch mit dem Politikwissenschaftler ao. Univ.-Prof. i.R. Mag. Dr. Reinhold Gärtner (Universität Innsbruck) geht es um die politische Systeme im Wandel, um die Brisanz von Identität, die Rhetorik der „Remigration“ und die Frage, ob Heimat Schutzraum oder Kampfbegriff ist und ob sich die Vergangenheit wiederholen kann.
Amraser Str. 2 6020 Innsbruck