Autorin im Porträt: Heidi Kastner

Wenn ich ein Buchgenre wäre, dann wäre ich ein reich bebilderter Band über Gartengestaltung, mit reichlich Bepflanzungsvorschlägen.

Wenn ich ein Buchgenre wäre, dann
wäre dies …

ein reich bebilderter Band über
Gartengestaltung, mit reichlich Bepflanzungsvorschlägen;  eine optisch ansprechende Umgebung ist mir
einigen Aufwand wert, und ich bin ein großer Befürworter stetigen Wachstums.

Diese Buchhandlung kenne ich wie
meine Westentasche: 

Quirin Haslinger, Linz, seit fast 30 Jahren
mein „Haus- und Hof-Buchhändler“; ich maile Bestelllisten, Herr Tucek bestellt
und mailt die Ankunft, und immer verlasse ich sein Geschäft mit deutlich mehr
Büchern als ich bestellt habe.

Diesem Autor/dieser Autorin würde
ich zusagen, wenn er/sie meine Biografie schreiben wollen würde: 

Keinem; ich habe ein beruflich gut begründetes
Misstrauen gegen Fremdbeurteilung.

Meine bevorzugte Lesepose sieht
wie folgt aus: 

Im Bett, rundherum eine Menge Pölster und am
Fußende meine Hündin (groß, weich, warm, schnarchend).

Das Leben dieses Romanprotagonisten würde ich gerne führen:
Henri IV von Heinrich Mann;
durchsetzungsstark, anpassungsfähig, konsequent, geduldig, ungeduldig, durch
und durch humanistisch und in der Lage, die Verhältnisse in seinem
Einflussbereich zum Besseren zu verändern.

Ich erzähle gern Geschichten und kann hier, anders als in Gutachten, durchaus emotional meine höchstpersönliche Meinung vertreten.

Berichte schreiben gehört zu Ihrem
Berufsalltag. Wie motivieren Sie sich, um auch in Ihrer Freizeit noch in die
Tasten hauen zu können? 

Ich erzähle gern Geschichten und kann hier,
anders als in Gutachten, durchaus emotional meine höchstpersönliche Meinung
vertreten.

Sie sprechen in Ihrem Buch „Wut“
von einer tabuisierten Emotion. Welcher Emotion wird in der heutigen
Gesellschaft zu viel Raum gegeben? 

Der „rechtschaffenen“ Gekränktheit.

Was macht Sie wütend und wie
äußert sich das? 

Selbstgerechte Unverfrorenheit, gepaart mit
Dummheit und kaschiert als altruistische Pose; ich gehe auf Distanz und meide jeden
weiteren Kontakt.

Welcher Fall aus Ihrem
Berufsalltag konnte sogar Sie noch überraschen?

Viele … 

Ihre Fallbeispiele, die aus Ihrer
täglichen Berufsspraxis entspringen, gäben besten Stoff für einen Krimi. Wie
groß ist in Ihrer Freizeit noch die Lust auf Krimis?

Äußerst gering; ich lese keine mehr …

Wut: Plädoyer für ein verpöntes Gefühl ist ab 12. Oktober im Buchhandel erhältlich!