Autor im Porträt: Markus Muliar

Bücher kann man nicht genug haben


Wie viele Bücher besitzen Sie?

Keine Ahnung! … 2.000 vielleicht?! Eine gute Wand voll – in
jedem Fall aber zu wenige, denn Bücher kann man nicht genug haben.

Wie viele Bücher lesen Sie pro Monat?
Durchschnittlich 3 – die meisten bereits zum zweiten oder
dritten Mal. An „neue“ Bücher gerate ich eher durch Zufall. Kochbücher lese ich
hingegen ständig.

Wie viele Minuten benötigen Sie für eine
Buchseite?

Lange, denn Stress habe ich im Leben genug. Ich nehme mir
Zeit, halte auch oft inne beim Lesen und denke nach – oft vor allem über Dinge,
zu denen mich das soeben Gelesene inspiriert.

Die besten 3 Orte Bücher zu lesen:
Kaffeehäuser eignen sich besonders gut – auch da kann man
dann immer inne halten, sich umsehen, sich ein wenig ablenken lassen von den
Geschehnissen und die Gedanken schweifen lassen.

1. Cafe Bazar in Salzburg – nie zu viel Trubel,
immer eine Ecke, wo man ungestört lesen kann, die Kellner haben Verständnis.
2. In der Kunstkammer im Wiener KHM – da ist es unter
der Woche wunderbar ruhig und umgeben von diesen Kostbarkeiten und Kuriositäten,
die alleine schon genügend Geschichten erzählen könnten … es ist einfach toll!
3. Café des
Flore
und Les Deux Magots in Paris – die
Intellektuellen und Künstler, die Stammgäste im Café sind, die Nonchalance der
Kellner, hier kann man Literatur riechen, schmecken und spüren – sogar ohne
selbst zu lesen.

Die besten 3 Buchhandlungen:
Ich suche mir gerne altes Wissen in Antiquariaten, habe da aber keine Präferenzen.
Für „neue“ Bücher besuche ich Morawa in der Wollzeile, für mich ein „Buchsupermarkt
mit Delikatessenabteilung“.
In Aichingers „Bücher – Curiositäten“ in der Weihburggasse gleich beim
Franziskanerplatz kann ich herrlich stöbern und finde oft ganz unglaubliche
Dinge.

In welchen Sprachen lesen Sie?
100% Deutsch

Ihr Leseverhalten print und digital:
Nur analog

Wie viel Geld geben Sie pro Monat für Bücher aus?
40 Euro im Schnitt

Wie viele Bücher haben Sie in Ihrem Leben nicht
zurückgegeben?

Geschenke muss man glücklicherweise nicht zurückgeben – geliehen habe ich
mir nie welche.

Wie viele ungelesene Bücher befinden sich in
Ihrer Bibliothek?

Keines, zumindest keines in welches ich nicht
„reingelesen“ hätte, unfertige allerdings viele, sehr viele. Wenn mich ein Buch
nicht fesselt, lege ich es weg – ich quäle mich nicht bis zum Ende.

Wir teilen die Liebe zur Oper

Fritz und Markus Muliar 1989

Was würde ein Fritz Muliar über seinen Enkel
schreiben?

Der Bub hat sich immer bemüht. 

Wie würden Sie einen Gast wie Fritz Muliar in
Ihrem Café betreuen?

So wie jeden meiner Gäste: zuvorkommend,
höflich und möglichst auf seine persönlichen Vorlieben eingehend. Er wollte
immer, dass ich auf der Herrentoilette Rasierer und Zahnbürsten zur Verfügung
stelle – das fand ich ein wenig schräg!

Welche Eigenschaften hat Ihnen Fritz Muliar
vererbt?

Das Gedächtnis: Wir beide vergessen nichts
– weder das Gute noch das Schlechte.
Sicherlich auch einen Hang zum Darstellen,
zum guten Auftritt. Wir beide legen großen Wert auf unsere Erscheinung. Die
Liebe zur Oper teilen wir ebenfalls, aber ich weiß nicht, ob das vererbbar ist.

Sie sind Wiener und Cafetier – wann kommt bei
Ihnen der „Wiener Grant“ zum Vorschein?

Mir wäre es recht, wenn gar nicht, aber
auch den habe ich von ihm geerbt! Nachdem ich ein ruhiger Mensch bin, was bei
einem Blutdruck von 100/70 nicht schwer ist, dauert es lange, bis ich in die
Laune des Grantigen gerate. Aber dann …! Dann ist es besser, mich nicht anzusprechen,
alleine am Gesichtsausdruck ist der Wiener dann erkennbar – und das ist gut so!

Welches Buch hat Sie nachhaltig verändert?
Jedes, das ich zu Ende gelesen habe!

‘Damit wir uns verstehen!’ ist ab 16. Februar im Buchhandel erhältlich!