Autorin im Interview: Andrea Stift-Laube

Wenn nichts funktioniert in der Welt eines Kindes, kann es sich trotzdem darauf verlassen, dass die Katze abends bei seinen Füßen liegt und schnurrt.

Wofür steht der Titel Ihres Romans „Schiff oder Schornstein“?

Schiff oder Schornstein stehen für Dinge im Leben, die man sich nicht zutraut. Im konkreten Fall das Klettern auf einen Schornstein, oder das Blockieren eines Walfängers, die Arbeit von UmweltaktivistInnen. Das traut sich die Protagonistin Ila nicht zu. Sie findet aber andere Wege, etwas zu tun.

 

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Ihre Figuren einen Online-Versand für Katzenfleisch gründen zu lassen?

Die Idee kam von meinem Mann Stefan, als ich mitten im Text steckte und nicht wusste, wo die Figuren hinwollen. Wo ich mit dem ganzen Buch hinwill. Und da kam er mit diesem verrückten Katzenfleischding.

Was hat Sie dazu bewegt, das Thema Klimawandel in Ihrem Buch zu verarbeiten?

Das Hintanstellen der Bedürfnisse der Erde, das Unterordnen der Umwelt unter den Menschen, die menschliche Gier, die diesen Planeten kaputt macht und anderen Lebewesen den Boden unter den Füßen wegzieht, verstehe ich nicht, und ich werde nicht aufhören, meine Wut darüber zu artikulieren.

 

Was haben Tiere in Ihrer eigenen Sozialisation für eine Rolle gespielt?

Ich bin mit Tieren aufgewachsen. Wenn nichts funktioniert in der Welt eines Kindes, kann es sich trotzdem darauf verlassen, dass die Katze abends bei seinen Füßen liegt und schnurrt. Irgendwann hat sich meine Liebe zu den Haustieren dann zu einer allgemeinen Zuneigung zu allen Tieren gewandelt. „Schiff oder Schornstein“ ist ein fiktiver Roman. Das einzige Element, das aus meinem echten Leben stammt, ist die Katze Lucky. Und meine heißen Tränen, als sie zusammengeführt wurde.